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Wurstmaxe
Patron: Thomas Drechsel
Seit nunmehr über 35 Jahren ist Wurstmaxe ein fester Teil Schmargendorfs. Mit ruhigem Charme, ehrlicher Currywurst und treuen Gästen ist der Imbiss abseits der Innenstadt ein verborgenes Juwel der Berliner Imbisskultur.

An der gut befahrenen Breiten Straße, mitten im beschaulichen Schmargendorf – einem Berliner Stadtteil, der sich wohltuend jeder touristischen Inszenierung entzieht – thront seit nunmehr über 35 Jahren ein Stück Berliner Imbissgeschichte: Wurstmaxe. Wer glaubt, hier handle es sich um einen jener austauschbaren Schnellbrater, der irrt. Dieser Ort atmet Patina – nicht im Sinne von Abnutzung, sondern von Erfahrung. Und mit ihr kommt Beständigkeit: Die Dame hinterm Grill, die seit der ersten Stunde zum Inventar von Wurstmaxe gehört, bedient die Kundschaft in einer Ruhe, die so wohltuend entschleunigt, dass man sich fragt, ob die Zeit in Schmargendorf womöglich anders vergeht.
Die Currywurst überzeugt mit Charakter – kräftig im Geschmack, mit einer gewissen Tiefe, die man ihr auf den ersten Blick gar nicht zugetraut hätte. Kein nervöses Würztheater, sondern ein angenehm ausgewogenes Produkt, das weiß, was es kann. Die Sauce hingegen bleibt etwas blass: Weniger fruchtbetont als man es von anderen Imbissen in Berlin kennt und auch ein wenig zu wässrig geraten – als hätte man ihr beim Abschmecken die letzte Pointe verwehrt. Doch auch wenn die Soße nicht brilliert, hebt sie das Gesamterlebnis nicht aus dem Gleichgewicht. Zumal die Präsentation stimmt: Porzellanteller, Holzpieker – eine charmante Mischung aus traditioneller Imbisskultur und einem Hauch Berliner Schick, der nie ins Prätentiöse kippt.
Was auffällt – und gleichzeitig verwundert: Es ist leer. Zu leer. Keine hastigen Passanten, kein Großstadtrauschen, kaum Laufkundschaft. Man isst hier unter sich – oder eben mit einem Schmargendorfer Urgestein, dass die Bezeichnung „Stammgast“ schon vor Jahren überwunden hat. Die Vertrautheit, mit der sich Kunden und Mitarbeiter begegnen, ist Zeugnis dessen, dass Wurstmaxe für einige über die Jahrzehnte zum zweiten Wohnzimmer geworden ist. Eine bringt gar einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel vorbei, in dem über den Imbiss und seine jüngste Akquise auf Sylt berichtet wird – die Bindung zum Imbiss geht hier über das Kulinarische hinaus.
Und so verlässt man Wurstmaxe mit dem Gefühl, etwas gefunden zu haben, das eigentlich niemand versteckt hat. Ein Imbiss, der keine große Bühne braucht, um Qualität und Gastfreundschaft auf angenehm unaufgeregte Weise zu verbinden. Wurstmaxe ist kein Spektakel, aber ein stilles Versprechen, das eingelöst wird. Ein echter Geheimtipp in der Berliner Imbisskultur.
Zahlungsmittel Wurstmaxe
Bewertung Wurstmaxe
Wurstmaxe
Breite Straße 25
14199 Berlin